|
Akkupunktur und Moxibustion
Material
In China werden wesentlich dickere Nadeln verwendet als in Japan und
daher aus dem oben genannten Grund auch in vielen anderen Teilen der Welt. Historisch ist dies einerseits
ein Relikt aus früheren Zeiten, in denen es noch nicht möglich war, so dünne Nadeln herzustellen, wie
sie Heute in Japan verwendet werden und andererseits ein Ausdruck für die unterschiedliche Konstitution
der jeweiligen Völker. Die chinesischen Nadeln haben Durchmesser von um die 0,3 mm, während die japanischen
Nadeln mit einem Durchmesser von 0,2 mm oder meist noch darunter wesentliche dünner sind. Der 0,1 mm
Unterschied mag nicht erheblich erscheinen, wird jedoch offensichtlich, wenn Muster der jeweiligen Nadelarten
direkt betrachtet werden.
Die Nadeln werden vorwiegend aus rostfreiem Stahl gefertigt, bei dem es sich um Legierungen handelt,
die selbst durch Knicken mit einer Zange nicht mehr durchgebrochen werden können. Die genaue Zusammensetzung
dieser Stahllegierungen ist jedoch Betriebsgeheimnis der jeweiligen Hersteller. Außer den heutzutage
sicher vorwiegend verwendeten Einmalnadeln gibt es immer noch Nadeln, die für wiederholten Gebrauch
gedacht (selbstverständlich nach geeigneter Sterilisation) sind. Die Verarbeitung und Güte
betreffend sind diese den Einmalnadeln eindeutig überlegen.
Für die Moxibustion (inzwischen gibt es offenbar auch das Verb moxen" im Deutschen), ein
Begriff der noch nicht so weit bekannt ist wie Akupunktur, werden die aus den getrockneten Blättern
des Beifuß gewonnene Fasermaterial verwendet. Dieses Material wird zu kleinen Kegeln geformt und entweder
direkt auf der Haut verbrannt oder durch bestimmte zwischen dem Moxa und der Haut eingebrachte Materialien
von dieser getrennt. Je nach Verwendungszweck gibt es ein Anzahl verschiedener Moxaqualitäten. Da direktes
Verbrennung der Moxakegel auf der Haut natürlich zu (erwünschten!) Verbrennungen führt, sind
diverse Firmen mit unzähligen Produkten auf den Markt gekommen, bei denen es nicht zu solchen Verbrennungen
kommt oder kommen soll.
Die oben genannten sowie auch weitere ostasiatische Therapieformen werden
oft als balance medicine" bezeichnet, weil dabei angestrebt wird, angenommene oder auch tatsächlich
vorhandene physische und seelische Ungleichgewichte zu korrigieren. Manchmal wird dieser Umstand auch
so ausgedrückt, dass die orientalische Medizin funktionelle nicht aber organische Störungen (z.B.
Knochenbruch) beheben kann.
Nach dem heutigen Stand des Wissens (siehe Fachliteratur) kann davon ausgegangen werden, dass
die Akupunktur vorwiegend über eine Reizung der Nerven Signale ans Gehirn sendet, die dort verarbeitet
werden und das Ergebnis der zentralen Verarbeitung zu Auswirkungen auf Körper und Seele führt. Dann
gibt es sicher auch zahlreiche Wirkungen, die nicht nach herkömmlichen wissenschaftlichen Konzepten
formuliert werden können, hier jedoch wegen der enormen Ausdehnung des Themas nicht besprochen werden
sollen.
Bei der Moxibustion kommt es wie gesagt zu Verbrennungen. Diese führen durch Freisetzung von Zellinhalten
- da die Verbrennungen zur Zerstörung von Zellen führt - zu einer Stimulation der Immunantwort. Die
Komponenten dieser Immunantwort werden über das Blut oder andere Körperflüssigkeiten durch den Körper
transportiert, so dass diese Behandlungsform auch bei Lähmungen wirkt, bei denen Akupunktur nicht wirken
würde.
Vorwort u. Einleitung
« zurück / weiter »
Anwendungsgebiete
In Stichpunkten: Eine Übersicht über Akunpunktur und Moxibustion
sowie über Material und Behandlung.
|
|
|
|