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Wissenschaft und Menschheit

Was bedeutet Liebe in unserem Leben?

* Über die Bedeutung von Zuneigung und Begehren, Liebe und weiteren Emotionen in unserem Leben...

 

Von der Liebe sowie von Emotionen und Begierden

Bevor es an die Beantwortung der Frage geht, was die Liebe in unserem Leben bedeutet, noch einmal einige Bemerkungen zum Punkt, die Chemie muss stimmen.

Die Chemie muss stimmen - II

Wie bereits auf der Vorseite angeschnitten, beim Verlieben spielen Instinkte eine wesentliche Rolle, die in unseren Genen fest verankert sind. Auch wenn noch viele Geheimnisse zu lüften sind, so kann dennoch verallgemeinernd behauptet werden, diese Instinkte werden durch neuronale und biochemische Vorgänge gesteuert.

Bei der zwischenmenschlichen Liebe und hier insbesondere in der Zeit des Verliebens, kann weiterhin davon ausgegangen werden, dass es sich um ein höchst komplexes Zusammenspiel von neuronalen Vorgängen handeln. Diese Vorgänge werden durch chemische Botenstoffe, wie Dopamin, Adrenalin, Endorphin, Testosteron und Pheromone beeinflusst und gesteuert. Dopamin ist als Glücksbringer bekannt, Adrenalin als Aufputschmittel, Endorphin gilt als körpereigenes Opiat. So sorgt Dopamin in Verbindung mit Adrenalin und Endorphin für euphorische Glücksgefühle, wie sie bei frisch Verliebten durchaus anzutreffen sind. Testosteron und vermutlich auch Pheromone erhöhen die Lust auf eine sexuelle Vereinigung. Weiterhin sollen körpereigene Signalstoffe in Form von Proteinen, sogenannte Neurotrophine, mit eine wesentliche Rolle spielen. Neurotrophine wirken positiv auf neue Vernetzungen zwischen den Nervenzellen, um euphorische Wirkungen zu steigern. Doch warum versetzen uns biochemische Abläufe in den Zustand des Verliebtseins? Diese Frage beantwortet sich im folgenden Abschnitt.



Was bedeutet die Liebe in unserem Leben?

Ganz nüchtern betrachtet, die Liebe dient der Erhaltung der Art [1]. Romantische Naturen werden jetzt einwerfen, dies kann nicht alles gewesen sein und dennoch, es ist so. Eingangs hatten wir festgehalten, ganz allgemein gesehen ist Liebe nichts weiter als ein Gefühl der Zuneigung gegenüber einer Sache, eines Dings, einer Person, welches der Mensch empfindet. Nun, wie kann die Zuneigung und Liebe zu einer Sache oder eines Dings der Erhaltung der Art dienen? Doch, auch diese Art der Liebe dient der Erhaltung der Art. Um es vollends zu verstehen, betrachten wir noch einmal die verschiedenen Formen der Liebe.

Als erstes lernen wir in unserem Leben die Elternliebe und Mutterliebe kennen. Diese Form der Liebe ist in Vorstufen auch im Tierreich sehr weit verbreitet. So verteidigen eine Vielzahl von Tierarten ihren Nachwuchs erbittert, oftmals das eigene Leben dabei Gefahren aussetzend. Selbst ein Gelege im Nest wird oftmals schon heftig verteidigt. Warum das Ganze, in ein Ei kann kaum ein Vogel verliebt sein, dennoch verhalten sich Vögel so. Hier geht es um den Erhalt der Art, um den heranwachsenden Nachwuchs in den bebrüteten Eiern, der den Fortbestand der Art sichern soll.

Wie schaut es jedoch mit der Liebe zu einem materiellen Ding aus, was hat diese mit dem Erhalt der Art zu tun? Wer einmal Vögel in einer Kolonie beim Nestbau beobachtet hat, der wird eventuell festgestellt haben, wie auch hier Zwistigkeiten um den besten Nistplatz, ebenso um geeignetes Nistmaterial ausgetragen werden. Doch um sich um etwas zu streiten, dazu muss man dieses Objekt erst einmal begehren. Das ein Vogelpaar Nistmaterial begehrt, dies wird niemanden verwundern, dient es doch als Vorbereitung zur Brut und diese wiederum zur Erhaltung der Art. Was man jedoch heiß begehrt, so wie ein Vogelpaar einen geeigneten Nistplatz oder Nistmaterial, das würde man auch lieben, denn Begierde und Liebe ist ein recht verwandtes Gefühl. Was man begehrt, das wird man auch lieben.

Dabei brauchen die Dinge der Begierde nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit dem Erhalt der Art stehen, auch indirekte Bezüge lösen bei Mensch und Tier ein Gefühl der Liebe und Begierde zu Dingen und Objekten aus. Zum Beispiel, wenn es im Tierreich um den besten Balzplatz geht oder um Materialen, die zur Ausschmückung einer Balzarena dienen. Der beste Balzplatz oder das am besten ausgeschmückte Nest, ist zugleich auch der beste Garant für den Erhalt der eigenen Linie und dem Erhalt der Art. Nebenbei bemerkt, Autos haben sich als gute Ersatzobjekte im letzten Jahrhundert qualifiziert und werden von vielen Männern begehrt und heiß geliebt. Bei Elstern und Frauen erfüllen bereits wesentlich kleinere Dinge diese Ansprüche, insofern es sich um glitzernde Steinchen oder ähnlichen Dingen handelt, die oftmals als Objekte heiß begehrt und geliebt werden.

Doch wie ist es, wenn es sich um die Liebe zu einer Sache handelt? Der eine liebt sein Hobby, der andere das Leben, ein weiterer Mitmensch liebt die Natur. Nicht immer liegen die Dinge so offen, um ohne weiteres gleich in Verbindung mit dem Erhalt der Art gebracht werden zu können. Beim Erhalt der Umwelt und Natur ist es noch am leichtesten nachzuvollziehen. Für wem engagiert sich ein begeisterter Naturfreund, wenn nicht dafür, dass auch folgende Generationen seiner Art noch eine möglichst intakte Umwelt vorfinden. Bei anderen heiß geliebten Sachen handelt es sich vermutlich oftmals einfach nur um einen Ersatz für verloren gegangene echte Beweggründe. Ein Hund jagt letztendlich auch einem ungenießbaren Ball hinterher, als Ersatz für die eigentliche Jagd, die sein eigenes Überleben und das Überleben der Art einst sicherte. Der Mensch liebt diverse Sportarten aus keinem anderen Grund.

Was noch nicht auf dieser Seite behandelt wurde, zum einen ist es die Eigenliebe und wie könnte es anders sein, dient diese Form der Liebe doch dem Erhalt unseres eigenem Lebens und damit gleichzeitig dem Erhalt der Art. Weiterhin die Liebe zu Gott, falls man denn gläubig ist. Und wozu dient diese? Damit wir letztendlich im Leben nicht verzagen und einen Sinn im Leben sehen. Ohne Sinn würde unser Leben kümmerlich sein, denn in einem als sinnlos erkannten Leben hätten wir kaum noch Interesse am Erhalt der Art.

Nun unterscheidet dem Mensch schon so einiges vom Tier. Ein Tier reagiert zwar ebenso emotional, doch wenn hier von Liebe die Rede ist, beim Tier ist es nur ein emotionales Verhalten. So etwas wie eine romantische Liebe gibt es im Tierreich nicht. Doch gibt es diese beim Menschen? Wenn ja, hat dann die Liebe in unserem Leben vielleicht doch noch eine tiefere Bedeutung?


Was ist Liebe Das Wort « / » Romantische Liebeskummer


Thema dieser Seite: Über die Rolle und Bedeutung von Zuneigung und Begierde, Liebe und Emotionen im Leben von Mensch und Tier, mit einer Beantwortung der Frage: Was bedeutet die Liebe in unserem Leben? Auf der nächsten Seite wird die Frage beantwortet, ob es eine durch und durch romantische Liebe gibt.

 

   
     
 

Anmerkung zu 1: Aus evolutionärer Sichtweise würde die reine Arterhaltung einen Stillstand in der weiteren Entwicklung bedeuten. Jedes Individuum ist deshalb in seinen Trieben und Instinkten unbewusst darauf ausgerichtet, nur seine eigenen Gene weiter zu vererben. Dadurch entsteht innerhalb einer Art ein mehr oder minder großer Konkurrenzdruck. Dieser Konkurrenzdruck hat jedoch für die Erhaltung einer Art den Vorteil, dass die Gene von gesunden Individuen eine größere Chance auf Weitergabe haben. Im Bezug auf menschliche Individuen betrachtet, schöne, gesunde und wohlgebaute Frauen und Männer finden leichter einen Partner, der diese Voraussetzungen erfüllt.
Der Spruch von der Erhaltung der Art hat somit zwar seine Berechtigung, sollte jedoch nicht dahingegen missverstanden werden, dass hier irgendwelche Instinkte mit zum Tragen kommen, die sozial ausgerichtet wären. Andersherum dient gerade ein gewisser Konkurrenzdruck und Egoismus bei der Weitergabe der Gene nicht nur der Erhaltung der Art, sondern, da immer vorrangig die Gene der am besten angepassten Individuen einer Art weiter gegeben werden, auch der evolutionären Weiterentwicklung der Art. Die Theorie von der Erhaltung der Art hat sich in den letzten Jahren zwar gewandelt, ist jedoch nicht verworfen. Eine Art, die sich nicht selbst durch Fortpflanzung erhalten könnte und eine Spezies, deren instinktives Verhalten nicht auf die Erhaltung der Art ausgerichtet wäre, würde aussterben. Gewandelt hat sich lediglich die Anschauung, da die Instinkte mehr auf egoistischen als auf sozialen Grundlagen fußen.


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