|
Ist die Wärme eine Dimension?
Gehen wir von einer fünften Dimension aus, wie einst Theodor Kaluza und
Oskar Klein mit ihrer aufgerollten Dimension, so könnte hier die Wärme und als Einheit die Temperatur
durchaus die Rolle einer fünften Dimension übernehmen. Sie meinen, Wärme wäre gar keine richtige Dimension,
eher nur ein Zustand oder Form von Energieabgabe? Ja auch, und dennoch ist sie für unser Leben nicht
weniger wichtig als der Raum in dem wir leben und die Zeit von der wir beeinflusst werden.
Versuchen wir zuerst den Begriff der Wärme etwas zu definieren. Jeder Körper ist aus Teilchen, den sogenannten
Molekühlen aufgebaut. Diese Teilchen führen in gewisser Hinsicht ein Eigenleben und schwingen in Abhängigkeit
von ihrer kinetischen Energie. Je größer diese kinetische Energie eines Teilchens ist, je heftiger sind
auch dessen Schwingungen, je größer ist auch die abzugebene Wärmemenge dieses Teilchens. Was ist jedoch
Zeit? In gewisser Hinsicht doch auch nur die messbare Bewegung des Universums mit seinen in ihm enthaltenen
Teilchen, bzw. die Dynamik eines ablaufenden Prozesses in Verbindung mit der Erhöhung des Informationsgehaltes,
wie es auf der vorausgehenden Seite näher beschrieben ist.
Bleiben wir bei der Wärme. Ihr niedrigster Temperaturwert entspricht 0 K = -273,15 °Celsius. Würde sich
die gesamte uns umgebene Materie bis zu diesen Punkt abkühlen, so gebe es auch keine Teilchenbewegung
mehr. Dort wo es keine Teilchenbewegung mehr gibt, würde nicht nur alles Leben einfrieren und erstarren,
es würde auch die Zeit einfrieren, da ohne Bewegung keine messbare Zeit nachweisbar wäre. Dort wo nichts
mehr in Bewegung ist, dort gibt es auch keinen Informationsfluss mehr. Da Zeit, Wärme und Leben dadurch
in einem sehr engen Zusammenhang zu sehen sind, das eine ohne das andere weder vorstellbar noch berechenbar
wäre, so können wir die Wärme hier auch als Dimension stehen lassen.
Noch weitaus interessanter wird dieser Zusammenhang jedoch bei der Frage, läuft die Zeit für alle Lebensformen
gleichmäßig ab und im selben Rhythmus? Erleben wir nur die Zeit als halbwegs konstant fließend, da wir
in einen genauso halbwegs konstanten Temperaturbereich von 36 bis 37 °C leben?
Eine Antwort, die wir wohl hier bejahen können. Nehmen wir dazu als erstes Beispiel einen heranwachsenden
Menschen. Zwar kommt es da auch zu periodischen Wachstumsschüben, doch stehen diese eher in einem direkten
Zusammenhang mit seinem jeweiligen Lebensalter als dem Temperaturbereich, in dem er lebt. Der Temperaturbereich,
in dem er lebt, beträgt ja in der Regel cirka 36 °C. Anders ein Baum, dessen Temperaturbereich im wesentlichen
nicht viel über der jeweiligen Umgebungstemperatur liegt. Hier setzt ein Wachstumsschub erst ab einer
entsprechenden Höhe der Umgebungstemperatur ein, in der restlichen Zeit ruht er.
Nun ein Baum kann uns nichts berichten. Außer an seinen Wachstumsringen ist für uns nicht nachvollziehbar,
wann für ihm die Zeit langsamer oder schneller verfloss. Doch wie sieht es bei tierischen wechselwarmen
Lebensformen aus?
Machen wir dazu nur in Gedanken ein Experiment. Unser Versuchsaufbau sehe dann etwa folgendermaßen aus.
Bei einem Mensch als ersten Versuchspartner, sowie einen beliebigen Reptil, sagen wir eine Eidechse
als zweiten Versuchspartner leiten wir die Hirnströme der Sehnerven über Elektroden so ab, das wir diese
digitalisiert als Langzeitvideo aufzeichnen können. Dieser Versuch müsste dann mindestens über eine
Zeitspanne von 12 Monate laufen. Nach Ablauf des Experimentes ergebe die Auswertung folgendes. Das Video
der menschlichen Versuchperson würde für uns keinerlei Überraschungen bieten. Anders die Videoaufzeichnungen
der Eidechse, hier wäre das Jahr von 12 auf eine Zeitspanne von 8 bis 9 Monate zusammengeschrumpft,
von Frühling bis Herbst, der Winter würde fehlen.
Die Frage die bleibt, ist die Zeit für die Eidechse wirklich geschrumpft? Ja, da nicht nur ihre biologischen
Funktionen sich annähernd gegen Null reduzierten, sondern auch die Schwingungen in ihren Molekühlen
sich erheblich in diesem Zeitraum verlangsamten.
Anders beim Menschen in seinen Traum- und Schlafphasen, hier senkt sich die Körpertemperatur in der
Nacht nur geringfügig ab und unterschreitet kaum die 35 °C. So können wir auch nach dem Erwachen anhand
der verstrichenen Zeit in etwa abschätzen, haben wir lange oder nur kurz geschlafen. Für eine Eidechse
wird es jedoch immer so sein, als hätte sie sich gerade gestern unter einem Stein oder in ein Schlupfloch
verkrochen.
Bleibt noch eine Frage offen, ist hier nur die Wahrnehmung der Zeit geschrumpft oder die Zeit an sich?
Eine nur sehr schwer zu beantwortende Frage. Würden wir nun keine warmblütige Lebensform sein, sondern
auch wie die Eidechse aus unserem Gedankenexperiment wechselwarm, so hätten wir auch unsere Umgebung
seit Jahrtausenden völlig anders wahrgenommen, mit ihm die Beobachtungen der Abläufe in unserem Universum.
Hätten wir jedoch all diese Abläufe ganz anders wahrgenommen, hätten wir auch andere Theorien entwickelt
und andere Grundlagen für deren Berechnungen und Beweisführung geschaffen. Denn bei allen dürfen wir
eines nie unbeachtet lassen, unsere ganzen heutigen wissenschaftlichen Fortschritte haben sich nur auf
der Grundlage von Beobachtungen entwickelt, die unsere Vorfahren einst machten. Zwar wurden diese in
Teilbereichen gerade in den letzten Jahrhunderten mehrfach revidiert, teilweise unter heftigsten Widerspruch.
Doch ohne diese Vorläufer in Form von Beobachtungen, gäbe es unsere heutige Wissenschaft gar nicht in
all ihrer Blüte. Auch wenn einige Blüten dieser Wissenschaft wirklich nichts weiter zu sein scheinen
als eben Blüten, die kaum eine andere Aussicht wie das Verwelken haben.
Nicht nur in bezug auf unser unmittelbares Leben ist die Wärme als Dimension eine gewichtige Größe.
So lässt sich durch Auswertung der Abkühlungskurve des Universums berechnen, mit welcher Geschwindigkeit
selbiges seit dem Urknall auseinander driftet. Ebenso an Hand der Rotverschiebung des von einen weit
entfernten Sterns ausgesandten Lichtes, lässt sich dessen Entfernung berechnen und vieles mehr.
Einige sehr empfehlenswerte Seiten für alle User, die sich eingehender mit dem Thema Wärme als fünfte
Dimension beschäftigen möchte, sind unter
Planckwelt zu finden.
Physik - Dimensionen
Die vierte Dimension « zurück
Thema der Seite:
Über das Wesen der Temperatur und über die Temperaturbereiche, in denen der Mensch seine Umwelt wahrnimmt. Weiterhin über die
Wärme als fünfte physikalische Dimension und über Raum und Zeit und Wärme als physikalische Dimensionen.
|
|
|
|