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AIDS - acquired immune deficiency syndrome,
erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom,
erstmals 1981 in den USA, dann auch in Europa (einschl. BRD)
beobachtete schwere Allgemeinerkrankung noch unbekannter Ursache mit zunehmender Häufigkeit. Aids besteht
in der Schwächung körpereigener Abwehrkräfte (Immunabwehr) und ist wahrscheinlich eine Infektionskrankheit,
hervorgerufen durch ein Virus.
Diese Zeilen fand ich in einem 1985 herausgegebenen Lexikon. Sie sind sehr vage ausgedrückt und symbolisieren
die Unsicherheit der Wissenschaft, wie sie mit Aids umgehen sollen. Denn als 1981 der erste Fall von
Aids in den USA bei homosexuellen Männern auftrat glaubte man es handele sich um die Folge des Missbrauchs
bestimmter stimulierender Mittel oder Drogen. Auffallend war, dass die Erkrankten oft an opportunistischen
Infektionen, die für Menschen mit einem intakten Immunsystem ungefährlich sind, oder am Kaposi-Sarkom
(ein Tumor der früher meist bei älteren Männern mit geschwächten Immunreaktionen beobachtet wurde)
erkrankten und verstarben.
Als aber auch Patienten an Aids erkrankten, die keinen Kontakt mit Drogen gehabt, aber Bluttransfusionen
von später als Aids-Fälle erkannten Spendern erhalten hatten, wurde klar, dass Aids eine Infektionskrankheit
ist. Dies geschah in einer Situation als Infektionskrankheiten als weitgehend beherrschbar angesehen
wurden.
Aids zeigte jedoch, dass es sich bei dieser Einschätzung um einen großen Irrtum handelte.
Die rasche Ausbreitung dieser neuen ansteckenden Krankheit veranlasste weltweit intensive Anstrengungen,
Ursachen und Ablauf der Krankheit besser zu verstehen.
Schon 1983 isolierte eine Arbeitsgruppe unter Leitung des französischen Wissenschaftlers Luc Montagnier
ein bis dahin unbekanntes Retrovirus aus Lymphknoten eines Erkrankten, welches im Laufe des Jahres 1984
als Auslöser der Aids-Erkrankung bestätigt wurde und später den Namen Humanes Immundefekt Virus
(HIV) erhielt.
Bei der Frage woher der Virus überhaupt stammt, erscheint heute am plausibelsten, dass es sich ursprünglich
um eine Zoonose, eine von Affen auf Menschen übertragene Infektion handelt. Dem HIV verwandte Viren,
so genannte SIV´s (Simian-Immunschwäche-Virus), werden bei afrikanischen grünen Meerkatzen
gefunden. In ihrem natürlichen Wirt lösen sie keine Erkrankung aus, aber wenn sie auf eine andere Affenspezies
übertragen werden, können sie dort zu Krankheit führen. Dem HIV und den SIV´s verwandte Retroviren werden
auch bei verschiedenen anderen Tierarten gefunden (FIV bei Katzen, BIV bei Rindern, EIAV bei Pferden,
CAEV bei Ziegen) und können dort zum Teil Aids-ähnliche Krankheitsbilder verursachen.
Die folgenden Prozesse sind nicht nur für HIV-I gültig, das für die meisten Aids-Erkrankungen in Europa
verantwortlich ist, sondern auch für HIV-II, das in Westafrika die Mehrzahl der Infektionen auslöste,
nun aber auch in Indien als Epidemie auftritt.
Nach den bisherigen Forschungsergebnissen führen beide HIV-Typen zum Ausbruch von Aids. Es war spekuliert
worden, HIV-II sei weniger aggressiv und der Zeitraum bis zum Ausbrechen der Krankheit bei ihm länger.
Sicher ist, dass HIV-II alle Aids-Symptome mit Todesfolge auslösen kann - genauso wie HIV-I. Ob es dazu
etwas länger braucht ist noch umstritten.
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In Stichpunkten: Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom (AIDS),
Vorwort und Einleitung, Krankheits-erreger, Ausbreitung und Viren, HIVirus und mehr.
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